Claudia Rose-Abendroth
Consulting


Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat im Februar 2024 ihre Managementsystemnormen überarbeitet.
Ziel ist es, den Klimawandel stärker zu berücksichtigen. 

Zur Erreichung internationaler Klimaverträge (London declaration), möchte die ISO aktiv im Kampf gegen den Klimawandel mitwirken. Unternehmen sollen ab sofort den Klimawandel in ihre Überlegungen einbeziehen, um nachhaltige Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen.

Daher wurden die Managementsystemnormen nun mit dem sogenannten Amendment 1 ergänzt. 

Die Änderungen zur Minderung von Klimaeffekten sowie die Anpassung an den bereits stattfindenden Klimawandel betreffen konkrete Vorgaben zur Zertifizierung der Normen, wie z.B. die ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, ISO 50001, ISO 22000, ISO/IEC 20000, ISO 22301, ISO/IEC 27001, ISO 28000, und ISO 37001.


Die Anpassungen sind im 4. Kapitel der harmonisierten Struktur der ISO-Normen festgelegt (Anhang 2 der Annex SL der ISO/IEC Direktiven Teil 1):

  • Organisationen müssen nun im Rahmen der Kontextanalyse prüfen, ob der Klimawandel für sie relevant ist
  • Dabei wird nun erwartet, dass Organisationen die Anforderungen der Interessengruppen bezüglich des Klimawandels berücksichtigen.
  • Organisationen mit ISO-Zertifizierung müssen demnach den Klimawandel in ihre Analyse des Unternehmenskontexts einbeziehen.
  • Diese Analyse muss dem externen Auditor im Audit vorgelegt werden.
  • Sollte das Ergebnis begründet als relevant angesehen werden, muss der Einfluss im Managementsystem behandelt werden.
  • Die neuen Anforderungen müssen sofort umgesetzt werden. Die Anwendung wird von den externen Auditoren geprüft.
  • Bei Nichtbetrachtung ergibt sich somit ab sofort eine Nichtkonformität (Abweichung) im Auditergebnis.
  • Folgende Fragen müssen dabei immer thematisiert werden: 
  1. Inwiefern beeinflusst der Klimawandel das Unternehmen und sein Managementsystem?
  2. Welche Auswirkungen hat das Unternehmen auf den Klimawandel? 
  3. Die Tragweite des Klimawandels ist je nach dem spezifischen Standard unterschiedlich (Anwendungsfelder, Zielsetzungen).
  4. Auswirkungen (z.B. nach  Art der Organisation, interessierte Parteien, Prozessen, Produkte, Dienstleistungen).